Olaf Nicolai

Escalier du Chant

  1. Uraufführungen
  2. Georg Katzer Choral
  3. Georg Katzer Tote Fabrik
  4. Georg Katzer O Mensch!
  5. Georg Katzer Abends
  6. Elliott Sharp My Gun
  7. James Saunders distribution study #2

Georg Katzer Choral

  • Sarah Sun, Sopran
  • Susanne Leitz-Lorey, Sopran
  • Martin Nagy, Tenor
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[English]

Australische Klimawissenschaftler haben Mitte März 2010 einen ausführlichen Bericht zum »State of the Climate« veröffentlicht, der im Detail nachweist, wie der globale Klimawandel sich auf den Kontinent auswirkt. Aus dem Bericht geht hervor, dass die Erwärmung der Ozeane, der Anstieg des Meeresspiegels, die Erhöhung der Durchschnittstemperaturen auf dem Kontinent, zunehmende Temperaturextreme und Veränderungen der Windverhältnisse mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auf menschlichen Einfluss zurückgehen. Die Durchschnittstemperaturen haben sich seit 1960 um etwa 0,7° C erhöht, in einigen Landesteilen um 1,5 bis 2° C. Die australischen Klimaforscher prognostizieren, dass sich die Durchschnittstemperaturen bis 2030 um weitere 0,6 bis 1,5° C erhöhen werden. Australien hat im letzten Jahrzehnt die schlimmsten Dürrezeiten der letzten einhundert Jahre erlebt, was unter anderem große Schäden beim Getreideanbau und in der Viehzucht verursacht hat.

Wenn Schüler der 11. Klasse sich im Fach Biologe mit dem Klimawandel beschäftigen, finden sie zum Beispiel folgendes Online-Lernmodul: »Die von einem Teil der internationalen Wissenschaft angeführten Ursachen der aktuellen Klimaveränderung durch den Menschen sind jedoch wissenschaftlich fragwürdig und meist spekulativ. Sie beruhen im Wesentlichen auf einem unverstandenen Kohlenstoff-Kreislauf und der Missachtung grundlegender physikalischer Gesetze. Die daraus abgeleiteten spekulativen Konsequenzen wurden in Computersimulationen verarbeitet, die folglich wiederum Spekulationen lieferten. Des-halb ist das so begründete Global-Change-Szenario eine Irrlehre oder wie die Amerikaner sagen: junk science!« (Zentrale für Unterrichtsmedien im Internet, Einführung in die Ökologie, Online-Kurs Klasse 11, Biologie, Gymnasium)

Georg Katzer

Mein Verhältnis zum politischen Lied ist vorbelastet durch meine Erfahrung in der DDR, wo politische Lobsänger mit Massenliedern eine lukrative Kreativität entwickelten. Die Lieder waren für Massen gedacht und sollten auch (möglichst) von ihnen gesungen werden, sie mussten entsprechend simpel sein. Ihr Zweck war eine politische Meinungslenkung. Mir stellt sich die Frage, inwieweit politisch engagierte Musik den Hörer nicht nur im physikalischen Sinne erreicht, sondern in sein Bewusstsein eindringt. Wenn ein Stück politischer Musik kein Vergnügen hervorruft, dann verpufft auch die Botschaft. Welche Zugeständnisse an den Massengeschmack darf man machen?

Nachdem ich mich über die vielen Jahre meines Komponierens verschiedener Verfahren bedient habe – Dodekaphonie, Serialistik, Aleatorik, Modalistik etc. –, habe ich mich von der Theorie entfernt. Die Theorie war insofern entlastend, als man sich nicht bei jedem Ton die Frage nach seiner Berechtigung stellen musste: Die Verantwor-tung war einem Konstrukt übertragen. Selbstverständlich haben alle die »Istiken« Spuren in meinem musikalischen Denken hinterlassen. Aber letztendlich entscheidet das Vergnügen am Klang – der kann ein A-Dur sein oder auch ein kratzendes Geräusch.

Quellen / sources: www.zum.de secure.wikimedia.org www.klimawandel-bekaempfen.de www.rpi.edu (Letzter Zugriff / last access: 10. 2. 2011)