Deutsch
Ein Prüfbericht liefert Hinweise darauf, dass die BayernLB beim Kauf der Hypo Alpe Adria betrogen worden ist. Der frühere Chef der Hypo Alpe Adria, Wolfgang Kulterer, und zwei Ex-Kollegen waren am 1. März 2011 im Klagenfurter Landesgericht die ersten Angeklagten in der Banken-Affäre. Das Ge-richt will herausfinden, ob die Beschuldigten leichtfertig Kredite vergeben haben und ob Kulterer einen Untersuchungsausschuss des heimischen Landtags angelogen hat, als es um den Verkauf der Hypo Group Alpe Adria (HGAA) an Bayerns Landesbank ging. Der ehemalige Hypo-Chef beteuert seine Unschuld.
Die nächste Anklage gegen ihn wird in Klagenfurt bereits vorbereitet; in München sind Prozesse gegen einstige Top-Manager der Landesbank geplant – und aus Bayern dürften zudem Schadenersatzklagen gegen die Altaktionäre der HGAA folgen. Die Hypo Alpe Adria soll sich in Kulterers Zeit als Vorstands- und Aufsichtsratschef auf dubiose Weise 100 bis 200 Millionen Euro besorgt und das neue Vermögen in der Bilanz fälschlicherweise als Eigenkapital ausgewiesen haben. Die BayernLB soll die Kärntner Bank anschließend auf Basis falscher Zahlen gekauft haben. Später, als die HGAA schon der Landesbank gehörte, soll das neue Hypo-Management eine Kapitalhilfe aus München dazu benutzt haben, die Bilanz in Ordnung zu bringen. Damit wäre ein mutmaßlicher Betrug an der BayernLB mit deren eigenem Geld vertuscht worden. Horrende Schadenersatzklagen zeichnen sich ab. Für die Hypo-Altaktionäre werde das »nicht billig«, heißt es aus der Landesregierung in München.
In der geplanten Anklage geht es indes vor allem um Vorgänge und Randfiguren, die eher harmlos wirken und die der BayernLB kaum einen Anlass für Schadenersatzansprüche bieten würden. Sollen die eigentlich brisanten Geldtransfers ausgespart und andere Verdächtige geschont werden, um das Land Kärnten vor Klagen der Landesbank zu schützen? Die Altaktionäre der Hypo bestreiten ohnehin, die Bayern betrogen zu haben. Es sei alles korrekt gewesen. Das sagt auch Kulterer immer wieder.
Statement
Alles Zinke. Na wenn schon.
Das Luxusdeck tanzt noch
denn
alles läuft wie geschmiert
die Autos laufen wie geschmiert
das Parlament läuft wie geschmiert
die Gewerkschaften laufen wie geschmiert
die Kirchen – wie geschmiert
die Produktion – wie geschmiert
die Parteien – geschmiert
die Menschen …
die ganze Erde läuft wie geschmiert
eben bekommt sie ihre letzte Ölung
English
An audit provided hints that BayernLB has been the victim of a fraud in its purchase of Hypo Group Alpe Adria (HGAA). The former head of the HGAA, Wolfgang Kulterer, and two of his ex-colleagues were the first defendants linked with the banking scandal to appear on March 1 2011 at Klagenfurt’s provincial court. The court wants to find out whether the accused frivolously gave away loans and whether Kulterer lied to a regional state parliament inquiry committee about the sale of HGAA to Bavaria’s regional bank. The former head of HGAA insisted he was innocent.
The next accusation against him is already being prepared in Klagenfurt; in Munich cases against former top managers of BayernLB are being arranged, and from Bavaria there will be claims for damages against former HGAA shareholders. The Hypo Group Alpe Adria allegedly received between 100 and 200 million euros in dubious ways while Kulterer was chairman of the board. The bank is also said to have wrongly accounted for these new assets as equity on the balance sheet. Subsequently BayernLB may have bought the HGAA on the basis of false accounting. Later, when the HGAA already belonged to the BayernLB, the HGAA management is reported to have used financial assistance from Munich to adjust the balance sheet. This would have covered up the alleged fraud committed against BayernLB with the Bavarian bank’s own money. Horrendous claims for damages are emerging. The old shareholders of HGAA won’t »get off cheaply,« says the government in Munich.
Meanwhile the forthcoming case is mainly concerned with marginal persons and procedures which appear to be rather harmless, and probably won’t result in any damage claims. Are the real incriminating money transfers being omitted and other suspects spared to protect Carinthia from lawsuits thrown up by BayernLB? In any case, the former share-holders of the HGAA deny cheating the Bavarians. Everything is affirmed to have been correct. That is also what Kulturer repeats over and over.
Statement
The game is rigged. So what.
First Class is dancing
’cos
everyone’s palms are greased
the cars are well-greased
the Parliament is greased
the unions are greased
the churches — greased
the production — greased
the parties — greased
the people …
the whole world’s palm is greased
it’s receiving its last anointing
Quellen / sources: sueddeutsche.de daylife.com (Letzter Zugriff / last access: 6.3.2011)