Deutsch
Sarah Sun, Sopran
Daniel Gloger, Countertenor
Andreas Fischer, Bass.
Obama begrüßt Kanzlerin Merkel auf dem ersten Staatsbesuch eines europäischen Staatsoberhaupts während seiner Amtszeit. Jedoch fordern auch Spannungen dieses »unabdingbare« Bündnis heraus. Könnte Merkel dennoch Präsident Obama unter den europäischen Verbündeten am meisten da-bei helfen, Amerikas globale Bürden und seine Führungsposition zu teilen?
Deutschland ist Europas größte Wirtschaftsmacht und erholt sich deutlich vom Konjunkturrückgang. Es ist Exportmeister, an zweiter Stelle nach China. Dies würdigte Obama durch eine feierliche Begrüßung Merkels. Die Zeremonien spielen an auf Deutschlands Potenzial als gemeinsamer Führer mit Amerika, aber es gibt Spannungen. Aus der US-amerikanischen Perspektive: die Enthaltung Deutschlands bei der Abstimmung des UNO-Sicherheitsrats über eine Flugverbotszone über Libyen; Berlins Entscheidung, den Zeitplan für den Ausstieg aus der Kernkraft zu beschleunigen – einer Energiequelle, die Obamas Team zu ver-teidigen versucht; und letztlich die griechische Schuldenkrise. Und es gibt eine neue Irritation. Deutschland beschuldigte voreilig (und fälschlich) Spanien als Quelle eines tödlichen Ausbruchs des E.coli-Bakteriums – eine leichtsinnige Schuldzuweisung, die unnötige Angst und wirtschaftlichen Schaden angerichtet hat. Berlin hat seine eigenen Gründe, über Obama zu klagen, dessen hochtrabende Rhetorik zu viel in Bezug auf den Klimawandel und den Frieden im Nahen Osten versprochen hat.
Trotzdem bezeichnete Obama das Bündnis zwischen den beiden Ländern als »unverzichtbare Säule« der Welt. Langsam kommt Deutschland mit seiner größeren Verantwortung in der Welt und einer breiteren Defini-tion von Verteidigung zurecht. Die Welt würde eine schnellere Entwicklung der deutschen Führungsposition begrüßen. Obama wies darauf hin, dass der arabische Frühling nichts Neues für die Deutschen ist, die sich vor mehr als zwanzig Jahren selbst vom Autoritarismus befreit haben.
Statement
In seinem Gespräch mit Kanzlerin Merkel auf dem Rasen des Weißen Hauses vor einigen Tagen erinnerte Präsident Obama seine Zuhörer an die historischen Veränderungen in und zwischen den beiden Staaten, ohne den deutschen Militarismus, die Deutsche Demokratische Republik oder Amerikas Unterstützung Westdeutschlands während des Kalten Krieges besonders zu betonen. Dies sind die diversen Themen, die Deutschlands Nationalismus überschatten.
In den Liedern, die ich zusammengestellt habe, werden Bilder eines sterbenden Sohnes, einer weinenden Mutter und eines Vaterlandes zum Zweck von Militarismus und Nationalismus missbraucht. Jedes ist eine Obszönität, und ihre gemeinsame Spur, die gleichzeitig Familie und Staat beschmutzt, ist eine kollektive Obszönität.
Aber Obama hat ja aufgezeigt, »dass der arabische Frühling nichts Neues für die Deutschen ist, die sich vor mehr als zwanzig Jahren selbst vom Autoritarismus befreit haben«. Singt hurra, hurra, hurra für Ruhm und Wahrheit.
English
Obama welcomes Chancellor Merkel on the first state visit of a European leader during his term. But tensions challenge the »indispensable« alliance. As President Obama pursues his goal of sharing America’s global burdens and leadership, could Merkel help him most among the European allies?
Germany is Europe’s largest economy, rebounding strongly from recession. It’s an export powerhouse, second only to China. And so, Obama acknowledged that weight by welcoming Merkel with trumpets blaring. The ceremonies hint at Germany’s potential as a joint leader with America, but there are tensions. From the US perspective: Germany abstaining from the no-fly resolution over Libya of the UN Security Council; Berlin’s decision to accelerate the timetable to quit nuclear power – an energy source that Team Obama is trying to keep in the mix; and lately, the Greek debt crisis. And there’s a new irritant. Germany was quick to blame Spain (incorrectly) as the source of a deadly outbreak of E.coli – reckless finger-point-ing that caused needless fear and economic damage. Berlin has its own gripes about Obama, whose lofty rhetoric has failed to deliver on climate change and that overpromised on Mideast peace.
And yet, Obama called the alliance between the two countries the »indispensable pillar« of the world. Gradually, Germany is coming to grips with its greater responsibility in the world and a broader definition of defense. The world would welcome a speedier evolution of German leadership. As Obama pointed out, the Arab Spring is not a new story to Germans, who freed themselves from authoritarianism more than 20 years ago.
Statement
In his remarks with Chancellor Merkel on the White House lawn the other day, President Obama reminded his listeners of the historic changes in and between the two states, without specifically mentioning German militarism, the German Democratic Republic, or America’s Cold War support of West Germany. These are the mixed themes that cloud German nationalism.
In the songs that I have collaged, the images of a dying son, a crying mother, and a fatherland are misused to serve militarism and nationalism. Each is an obscenity, and their collective trace, smearing across the state and the family at once, is a collective obscenity.
But »as Obama pointed out, the Arab Spring is not a new story to Germans, who freed themselves from authoritarianism more than 20 years ago.« Sing hurrah, hurrah, hurrah for glory and truth.
Quellen / sources: csmonitor.com portfolio.com (Letzter Zugriff / last access: 10. 6. 2011)